07.07.2021 700 Jahre Dante Alighieri - Ein Anlass zur Erinnerung
Kitzingen, 07.07.2021
700 Jahre Dante Alighieri – Anlass zur Erinnerung
Vor 700 Jahren starb in Ravenna Dante Alighieri, einer der größten Dichter des europäischen Mittelalters - Grund für das Deutsche FastnachtMuseum, sich am 30. Juli 2021 um 19 Uhr Betrachtungen zu Dantes „Göttlicher Komödie“ zu widmen. Dieses Versepos in 100 Gesängen, das erst 1321 kurz vor seinem Tod vollendet wurde, hat ihm unsterblichen Ruhm gesichert. Es führt den Dichter von der Hölle über den Läuterungsberg bis zum Paradies, wo ihn schließlich die mystische Gotteserkenntnis erwartet. Eine Wanderung voller Poesie, aber auch Humor – nicht wenige Prominente sitzen in der Hölle fest. Dennoch mag der Begriff „Komödie“ befremdlich erscheinen, handelt es sich doch um ein durchaus ernstzunehmendes Thema: Im Mittelpunkt steht nichts Geringeres als das Seelenheil des Menschen. Jedoch geht die Geschichte nach vielen Irrungen und Wirrungen gut aus, und auch die damals ungewöhnliche Tatsache, dass der aus Florenz stammende Dichter den italienischen Volksdialekt gewählt hat, mag den Begriff der Komödie rechtfertigen.
Nach einem einleitenden Gesang beginnt die Jenseitswanderung des Ich-Erzählers, Dante selbst, der von dem antiken Dichter Vergil geführt wird. Im ersten Teil geht es durch die Hölle, die ihrerseits in neun „Etagen“ aufgeteilt ist. Dort leiden die unterschiedlichen Missetäter, darunter viele damalige Prominente, ihre Höllenqualen. Ganz unten in der schrecklichen Eishölle büßen die Verräter. Von dort folgt Dante seinem Führer zum Läuterungsberg: Wiederum sind es neun Ebenen, über die der Weg hinauf zum Licht führt und durch den die Büßer sich retten können. Schließlich übernimmt es Dantes engelsgleiche Jugendliebe Beatrice, ihn durch die neun Sphären des Paradieses zu führen, bis er in einer Art Blitzerkenntnis das Geheimnis des dreieinigen Gottes schaut.
Dantes „Commedia“ hat zu allen Zeiten bildende Künstler, Dichter und Komponisten beschäftigt. So die Malerfürsten Botticelli, Doré und Blake. D`Annunzio schrieb 1901 die Tragödie „Francesca da ‚Rimini“ für seine Geliebte, die berühmte Schauspielerin Eleonora Duse. Daran anknüpfend entstanden 1906 und 1914 zwei Opern, Tschaikowski schrieb zum Thema eine Sinfonie und Franz Liszt eine Sonate. Auch in neuerer Zeit erinnert man sich wieder an Dante. Auf dem Markt sind ein Computerspiel und ein Comic. Szenen des Films „Apocalypse now“ sind mit Dante-Zitaten unterlegt.